A YEAR AFTER GIVING BIRTH! HOW DID MY BODY ACT?

EIN JAHR NACH DER GEBURT! WIE HAT SICH MEIN KÖRPER VERHALTEN?

July 12, 2023Jana Svobodová
Am 9.9 2017 ist es genau ein Jahr seit meiner Geburt. Um 09:00 Uhr in der Früh ist mein geliebter Sohn mit einem Kaiserschnitt auf die Welt gekommen.

Wie hat sich mein Körper geändert und verhalten?
Rund um die Schwangerschaft, Inkontinenz und Jumping zirkuliert eine Menge von Meinungen.
Bei jedem meinen Vortrag zum Thema Schwangerschaft und Sport, Inkontinenz,… habe ich die Meinungen und Erfahrungen Anderer präsentiert. Ich habe stets den Vortrag mit den Worten beendet „Ich selbst habe Schwangerschaft und Geburt noch nicht erlebt, ich kann somit nicht aus eigener Erfahrung sprechen“.
Jetzt ist alles anders und ich kann mit euch meine Gefühle und die Änderungen meines Körpers teilen.

Bis 2016 war mein Leben voll von Jumping, Trainieren, Reisen, Freunden und im Allgemeinen voll vom großen Spaß.
Ich habe ab 2001 fast jeden Tag „gejumpt“. Ich kannte keine Grenzen. Nichts hat mich eingegrenzt. Mein Beckenboden war so stark, dass ich Stunden springen konnte.
Dann, von einem Tag auf den anderen „STOP“. „Du bist schwanger“, hat mir mein junger Gynäkologe mitgeteilt.
Mein Leben hat sich um 180 Grad gedreht. Ich hatte eine große Sirene im Kopf, die gemeldet hat: „Schluss mit deinem bisherigen Leben. Schluss mit Jumping für eine lange Zeit. Schluss mit Messen. Schluss mit Big Party. Schluss mit Reisen. Kein Bier.“
Diese Gefühle waren in ein paar Tagen vorbei und ich habe angefangen, weiter zu leben.
Ich bin täglich in ein Fitnesszentrum gegangen. Ich habe vor allem den Rücken, die Beine, die Arme trainiert. Im dritten Schwangerschaftsmonat habe ich noch Jumping ThaiBox für Jumping World Team gedreht. Mit dieser DVD habe ich von Jumping Abschied genommen.
Mein Kopf hat aber funktioniert, wie er funktionieren sollte, und ich war bei der Sache. Ich bin täglich in die Arbeit gegangen, ins Fitnesszentrum, bin mit dem Auto gefahren. Ich habe mich voll vom Leben gefühlt. Und manchmal wortwörtlich :-)
Im 5. Monat bin ich auf die Messe in Florida, Rimini, Paris und auf meine geliebte FIBO-Messe in Deutschlang geflogen.

Der kleine Zwerg ist im Bauch ganz schön herumgeflogen :-)
Bei all diesen Messen während des ganzen Jahres 2016 bin ich unten beim Podium gestanden, auf dem unser Team der Welt hervorragend Jumping präsentiert hat. Nach 15 Jahren ist man „aus dem Spiel“ und man schaut nur passiv zu… Ich weiß, dass ich dort gestanden bin, intensiv Daumen gedrückt habe, angefeuert habe, angesagt habe… und sehr viel geweint habe.
Mit zunehmenden Monaten war alles anstrengender. Nach sehr langer Zeit habe ich wieder das Wort „Inkontinenz“ kennengelernt. Was mich psychisch ziemlich aus der Fassung geworfen hat. Ich bestehe darauf, dass mich dieses „Wort“ insbesondere dank Jumping gemieden hat.
Ich bin nach wie vor jeden Tag ins Fitnesszentrum gegangen, aber der Beckenboden ist immer schwächer geworden und der Körper hat sich, logischerweise, auf die Geburt vorbereitet.
In den letzten 3 Monaten der Schwangerschaft habe ich an großen Krämpfen in den Beinen gelitten. Mit der Zeit sind auch Krämpfe in den Armen dazu gekommen. Aber auch das hat mich nicht vom Trainieren und Aufrechterhalten der Kondition entmutigt und ich habe täglich weiterhin das Fitnesszentrum besucht.

Eine erhöhte Dosis von Magnesium, Massagen sollten helfen. Die Schmerzen waren so groß, dass ich ab und zu das Bein wortwörtlich hinter mir geschleift habe.
Das sind halt die Leckerbissen, die zur Schwangerschaft gehören.
Ich habe täglich bis zu 10 Liter Wasser getrunken und meine Thermoregulierung hat sich geändert. Am liebsten würde ich zwischen den Pinguinen schlafen.
Bis zur 38. Schwangerschaftswoche habe ich so gelebt.
Mit den zunehmenden Wochen habe ich immer mehr an Inkontinenz gelitten, was mich belastet hat, da man dagegen fast nichts tun konnte. Ich habe mich so sehr auf Jumping gefreut, damit es mir wieder hilft, meinen Beckenboden zu stärken.
Am 9.9.2016 haben wir uns in der Früh ins Auto gesetzt und los, um zu „gebären“. Mein Ehemann war so nervös, dass er es nicht geschafft hat, vor der Entbindungsklinik einzuparken. Also haben wir getauscht und ich, mit dem Baby im Bauch, habe mich ein letztes Mal hinter das Lenkrad gezwängt und schön nach meinen Vorstellungen eingeparkt :-) Dies war die letzte Fahrt meines Sohnes hinter dem Lenkrad für eine sehr lange Zeit. Hoffentlich :-)
Der Kaiserschnitt ist angeblich nach Plan verlaufen, alles ist gegangen, wie es sollte. Ich habe genau um 9:00 Uhr „entbunden“.

Es hat mir bloß niemand gesagt, dass ich EINEN SOLCHEN SCHMERZ erleben werde.
Diese furchtbaren Schmerzen, von den ich geglaubt habe, dass ich sie nicht überleben werde, habe ich meinem verbissenen Trainieren beigemessen und tue es nach wir vor. Mein Körper war viel zu fest für einen solch großen Eingriff.
Ich habe die Geburtsklinik nach 5 Tagen und mit 2 Kilo über meinem ursprünglichen Gewicht verlassen bzw. bin gekrochen. Insgesamt habe ich in der Schwangerschaft 18 kg zugenommen.
Die Zeit ist vergangen und das Ende der 12. Woche nach dem Kaiserschnitt ist da. Ende der Schonung. Los ins Fitnesszentrum. Da ich nicht mehr stille, wartet mein geliebtes wunderschönes, noch schöneres als früher,… Jumping Trampolin auf mich.
Die Rückkehr zu meiner ursprünglichen Kondition war schwer. Ich dachte, dass es von alleine gehen würde. Ich habe doch fast bis zur Geburt trainiert.
Nöööö, überhaupt nicht. Ich bin mir wie ein Elefant vorgekommen. Schwer, ungeschickt. Ich war gar nicht ich selbst.
Ich bin jeden Tag hingegangen. Die Kondition ist schnell gestiegen.
Und wie war es mit der Inkontinenz nach der Geburt?
Für ein paar Wochen war sie leider ein alltäglicher Bestandteil. Ich bin mir fast minderwertig vorgekommen.
Ich habe nicht nach „wieso kann ich noch nicht trainieren…“ Gründen gesucht, ich habe nach „wieso kann ich schon trainieren“ Gründen gesucht. Ich habe meinem Körper zugehört und es wahrgenommen.

Ungefähr nach einem halben Jahr war das Wort „Inkontinenz“ wieder ein Fremdwort.
Mein Körper ist immer noch ein bisschen anders. In den Dreißigen geht es vermutlich nicht mehr so einfach, aber ich verfolge mein Ziel… Alles ist im Kopf.
Ich trainiere täglich und dass Beste daran ist, dass ich beim Trainieren auch eine wunderschöne Zeit mit meinem Kleinen verbringen kann.
Ich laufe mit dem Kinderwagen, was für ihn sehr lustig ist.
Ich benutze ihn als Gewicht bei Kniebeugen. Ich gebe ihm Küsschen bei Liegestützen.
Meine Anfangsdepressionen, dass für mich mit der Schwangerschaft alles endet, finde ich jetzt lächerlich.
Ganz im Gegenteil… ALLES HAT FÜR MICH GERADE ANGEFANGEN!!!
Nur mit einem ist Schluss…. Inkontinenz.

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